Am 17. Juni 2020 bin ich gestartet. Auf der Nordroute sollte es zunächst über Dänemark und Schweden nach Finnland gehen. So der Plan – doch es kam anders. Aber der Reihe nach…
Den ersten Stopp machte ich in Kolding (DK) und ging zum Schloss Koldinghus. Dann weiter über die Brücke über den Großen Belt nach Kopenhagen (DK), wo ich zunächst das Schloss Rosenborg besuchte. Dieses Schloss wurde lange als königliche Residenz genutzt und beherbergt heute unter anderem die dänischen Kronjuwelen. Am Nachmittag waren dann die Frederiks Kirke, Schloss Amalienborg und natürlich der Nyhavn dran, wo ich einst ein lustiges Erlebnis mit Irina hatte. Jetzt noch über die Öresundbrücke, der weltweit längsten Schrägseilbrücke, und ich war in Schweden.
Malmö (S) und Lund (S) liegen nicht weit auseinander. Malmö besticht mit seinem Turning Torso, dem höchsten Wolkenkratzer Skandinaviens; Lund hingegen mit dem Dom zu Lund, dem ältesten Dom Skandinaviens. Das nächste Ziel war Göteborg (S), doch da hatte ich einen vollen Regentag, weshalb ich ins Erlebnismuseum „Universum“ gegangen bin.
Nun ging es einmal von West nach Ost quer durch Schweden zur Hauptstadt. Vorher wollte ich aber noch in Mariefred (S) das Schloss Gripsholm, welches vor allem durch Kurt Tucholsky‘s Roman „Schloß Gripsholm“ bekannt ist, besuchen und natürlich auch in Drottningholm (S) das gleichnamige Schloss, dem ständigen Wohnsitz des Königspaares.
In Stockholm (S) hatte ich wieder etwas Pech, denn das Stockholmer Schloss war leider geschlossen und verhangen. Lediglich die Kleidungs- und Kutschenausstellung im Schloss war zugänglich. Doch die Altstadt ist sehr schön, vor allem der reizvolle Hauptplatz in der Altstadt Gamla stan.
Das nächste Ziel war Uppsala (S) wo ich das Schloss Uppsala und den Dom zu Uppsala, das höchste Kirchengebäude Skandinaviens, besuchte.
Weiter ging es nach Fågelsjö Gryssjövägen (S), einem kleinen Ort in der Mitte Schwedens, wo Bekannte aus unserem Heimatort wohnen und ein Café betreiben und Freunde von uns öfter Urlaub machen. Ab hier wird Schweden urtümlich, so wie man es sich vorstellt. Unendliche Wälder und viele Seen. Meine Tour führte mich immer weiter gen Norden, an Östersund (S) vorbei nach Kiruna (S), der nördlichsten Stadt Schwedens, wo ich in der Gemeinde Jukkasjärvi das ICEHOTEL Jukkasjärvi besuchen wollte. Unterwegs habe ich am Straßenrand einen Bären und eine Elchkuh gesehen und mitten auf der Straße standen immer mal wieder Rentiere, die sich vom Isemobil nicht beeindrucken ließen. Leider war auch das ICEHOTEL geschlossen, aber die taghellen Nächte haben mich schwer beeindruckt. Man konnte um Mitternacht Fotos ohne Blitz machen. Die Sonne geht einfach nicht unter; ein beeindruckendes Erlebnis.
Jetzt wollte ich über die Grenze nach Finnland, so war ja der Plan. Da hat mir aber Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Einreiseverbot für alle aus Schweden! Ich hatte es dennoch an zwei weiteren Grenzpunkten versucht, aber es gab keine Chance, ich musste immer umdrehen und zurück nach Schweden. Also bin ich den ganzen Weg vom Norden wieder runter nach Süden, um mit einer Fähre von Schweden nach Deutschland einzureisen.
Unterwegs entdeckte ich ein Schild, dass ich jetzt den Polarkreis überquere. Das war mir auf der Hinreise gar nicht aufgefallen.
Da ich bisher – außer der einen Elchkuh – auf der Straße noch gar keine Elche gesehen hatte, fuhr ich nach Överkalix (S) zur Arctic Moose Farm. Die war natürlich, wen wundert’s, geschlossen. Da ich nicht aufgeben wollte, habe ich trotzdem nach einem Stück Weg durch den Wald ein paar Elche vor die Linse bekommen.
Dann war Luleå (S) dran, wo ich den Dom zu Luleå besuchte. Am Abend hat mir Irina dann erzählt, dass Freunde von uns ihr einen Tipp gegeben hätten, nämlich dass ich unbedingt die Storforsen (S) besuchen sollte. Das hat sich wirklich gelohnt, denn die Stromschnellen des Flusses Piteälven sind sehenswert.
Dann bin ich nach Umeå (S), Schwedens nördlichste Universitätsstadt, gefahren. Umeå wird auch die Stadt der Birken genannt, da hier nach einem verheerenden Feuer 3000 Birken im Stadtgebiet gepflanzt wurden.
Ca. 20 km vor Stockholm entdeckte ich einen schönen Stellplatz direkt an einem See, wo ich einen atemberaubenden Sonnenuntergang erleben konnte. Auf der Weiterfahrt nach Kalmar machte ich noch einen Stopp bei Trosa (S), um das königliche Schloss Tullgarn zu besichtigen, bevor ich in Kalmar (S) das gleichnamige Schloss, die Altstadt und den Dom zu Kalmar besuchte.
Endlich in Trelleborg (S) angekommen, buchte ich gleich eine Fähre nach Rostock (D). Auf der Überfahrt hat dann meine Streckenaufzeichnung den Geist aufgegeben. Aber am kommenden Montag soll alles wieder funktionieren – drückt mir die Daumen.