Von der Ferse Italiens bin ich zum „großen Zeh“ gefahren, um mit einer Fähre nach Sizilien zu kommen. Die Insel hat mich eigene Nerven gekostet, denn die Straßen sind teilweise so eng, dass ich manchmal dachte, hier kommst du niemals durch. Außerdem waren hier Temperaturen von über 37°C und den Ätna hat man nur in einer Nebelwolke gesehen.
Aber wenn ich schon mal da bin, wollte ich wenigstes in Syrakus (I) im archäologischen Park die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, wie das „Ohr des Dionysios“, das griechische Theater und das römische Amphitheater sehen.
Am nächsten Tag besuchte ich noch das Tal der Tempel in Agrigent (I). Es gehört zu den eindrucksvollsten archäologischen Fundplätzen auf Sizilien und zeigt einige, teilweise noch sehr gut erhaltene, griechische Tempel, die von der Größe, Macht und kulturellen Hochblüte der damaligen griechischen Stadt zeugen.
Dann wollte ich nur noch runter von der Insel und habe alle anderen Ziele auf Sizilien ausgelassen.
Nun ging es weiter am Schienbein hoch bis Pompei (I). Hier besuchte ich bei glühender Hitze die Ruinen der 79 n. Chr. verschütteten Stadt. Es ist unglaublich, wie groß und gut organisiert die Städte schon vor 2000 Jahren waren.
Da ich bei Tivoli (I) schon einmal die Villa d’Este von einem der wohlhabendsten Kardinäle besichtigt hatte, habe ich mir die gleich um die Ecke liegende Villa Adriana, die Sommerresidenz und den Alterssitz des römischen Kaisers Hadrian, vorgenommen. Es war einst die größte und aufwendigste Palastanlage, die sich je ein römischer Kaiser erbauen ließ.
Nun war ein Klassiker dran, nämlich der Schiefe Glockenturm von Pisa (I), der ganz aus weißem Carrara-Marmor errichte worden war. Beim Anblick kam mir gleich die Idee den Steinbruch des weißen Carrara-Marmors in Carrara (I) noch einmal zu besuchen, was ich am nächsten Tag auch tat.
Auf der Weiterfahrt nach Parma (I) kam ich an einem Brückeneinsturz über einen Fluss zwischen La Spezia und Massa Carrara vorbei, der sich erst im April dieses Jahres, also vor ca. drei Monaten ereignet hatte. Bei diesem Anblick will man in Italien gar nicht mehr über Brücken fahren.
In Parma besuchte ich dann den Dom, der ganz mit Fresken ausgemalt ist, und das Baptisterium aus rosafarbenem Marmor. Natürlich habe ich ein Stück Parmaschinken als Mitbringsel für zu Hause auch gekauft!
Nun ging es über die Grenze nach Frankreich. Erstes Ziel war die Stadt Grasse (F), welche für die alteingesessene Parfümindustrie bekannt ist. Grasse gilt als Welthauptstadt des Parfüms und erreichte als Handlungsort des Romans und des Films „Das Parfüm“ weltweite Bekanntheit. Zunächst besuchte ich die Kathedrale und dann schlenderte ich durch die engen Gassen, die ganz mit pinkfarbenen Sonnenschirmen als Schattenspender geschmückt war.
Hier in Südfrankreich lagen die Temperaturen bei 38°C, was das Schlafen im Isemobil fast unmöglich machte. So nahm ich mir hier nur noch ein Ziel, nämlich Arles (F) vor. Arles war einst Provinzhauptstadt des Römischen Reiches und ist auch bekannt wegen der vielfältigen Überreste aus dieser Zeit, darunter das Amphitheater und das Römische Theater, die ich natürlich besuchte. Im Übrigen ist der Name Arles unzertrennlich mit dem Namen Van Gogh verbunden. Hier verbrachte er seine produktivste Zeit und hat bei seinem Aufenthalt über 300 Gemälde und Zeichnungen in nur 15 Monaten geschaffen.
Weiter ging es nach Figueres (E). Hier hat mir Irina ein Hotel empfohlen, in dem sie schon einmal übernachtet hatte. Ich wollte endlich auch mal bei angenehmen Temperaturen schlafen. Eigentlich war das Hotel „für die Katz“, denn die Temperaturen sanken schlagartig auf nur 16°C, gepaart mit Starkregen über Nacht. Naja, einmal Hotel mit schönem Frühstück ist auch nicht schlecht. Bevor ich weiterfuhr, wollte ich wenigstens noch das Museum des katalanischen Künstlers Salvador Dalí, der hier lebte, besuchen, aber für diesen Tag waren alle Eintrittskarten bereits ausverkauft.
Irgendwie hat`s mich weiter gezogen zu unserem zweiten zu Hause in Manilva (E). So machte ich nur noch einen Stopp in Tarragona (E), wo ich schon einmal war, und sogar die berühmten Castells (Menschenpyramiden) gesehen hatte. Jetzt bin ich durchgerattert, um eine Woche den Blick von unserm Balkon auf das Meer zu genießen, bevor es auf den letzten Abschnitt der Tour, die Westroute, gehen wird.