Zu den Schlössern der Loire

Durch Deutschland und ein Stück Belgien habe ich erstmal Strecke gemacht, sodass das erste Ziel Troyes (F) in Frankreich war. Die Stadt ist unter anderem bekannt für die große Dichte an Fachwerkhäusern aus dem 16. Jahrhundert. Also ging ich in die Altstadt und besuchte natürlich auch die Kathedrale von Troyes (Cathédrale Saint Pierre et Saint Paul).

Das erste Schloss war Sully-sur-Loire in der gleichnamigen Stadt (F). Es ist ein schönes Wasserschloss, welches im September 1928 unter Denkmalschutz gestellt worden war. Weiter ging es nach Beauregard (F) zum Schloss Beauregard, das im 16. Jahrhundert als Landschloss erbaut wurde. Besonders beeindruckend war eine Hundebildgalerie im Schloss und eine der größten Portrait-Sammlungen. Das Schloss kann gegen Entgelt besichtigt werden, obwohl es sich in Privatbesitz befindet.

Das Schloss in Cheverny (F) wurde für den Grafen Henri Hurault im frühen und strengen klassizistischen Barockstil errichtet und wird noch heute von seinen Nachkommen, der Familie Hurault de Vibraye bewohnt. Besonders schön ist der Speisesaal, der Waffensaal, das Schlafzimmer des Königs und der große Salon. Im ausgedehnten Schlossgarten befindet sich auch ein Gehege für die zahlreichen Jagdhunde.

Nun bin ich gleich weiter gefahren nach Fougères-sur-Bièvre (F). Das Schloss steht im Zentrum des gleichnamigen französischen Orts Fougères-sur-Bièvre und stammt aus dem 15. Jahrhunderts. Es war einmal ein befestigter Landsitz und ähnelt eher einer Burg. Ich hatte wieder mal Glück, denn als ich ankam war gerade ein Volksfest vor dem Schloss.

Nun ging es nach Chaumont-sur-Loire (F), um das Schloss Chaumont zu besuchen. Es liegt auf einer steilen Böschung hoch über der Loire und bildet die Kulisse für das Dorf, dessen Häuser in einer langen Reihe das Flussufer säumen. Als nächstes war das Schloss Langeais im gleichnamigen Ort Langeais (F) an der Reihe. Von der ursprünglichen Festung stehen heute noch Reste des Donjon (einem Wohnturm und zugleich Wehrturm einer mittelalterlichen Burg). Im Schloss selbst war die Darstellung einer mittelalterlichen Hochzeit besonders interessant.

Weiter ging die Reise nach Saumur (F). Hier steht Schloss Saumur auf einem Felsplateau nahe dem Zusammenfluss der Loire und des Thouet. Nun hatte ich erst mal genug von den Schlösser und bin in Richtung Heimat gefahren. Einen Stopp machte ich aber noch in Niort (F). Die Burg von Niort besitzt als große Besonderheit einen Zwillings-Donjon (Wohnturm). Die beiden romanischen Türme stehen in einem Abstand von 16 Metern und sind durch einen Zwischenbau verbunden.

Das nächste Ziel war die Stadt Lyon (F). Zuerst besuchte die viertürige Basilika Notre-Dame de Fourvière, die in den Jahren 1872 bis 1884 auf dem Fourvière-Hügel errichtet wurde. Zum Glück gab’s eine Seilbahn, so dass ich nicht zu Fuß zur Basilika hinauf musste. Die Basilika ist außerordentlich reich ausgeschmückt und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Wieder unten an der Rhône kam ich durch die Altstadt Lyons, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Lyon ist auch für seine Gastronomie berühmt. Hier wirkten große Küchenchefs, wie zum Beispiel Paul Bocuse. Aus der Region um Lyon kommen auch viele weltbekannte Käsesorten, darunter der Tomme de Savoie (ein milder Weichkäse) und der Beaufort (der Gruyère aus Savoyen), der Bergkäse Chevrotin des Alpes, Reblochon und Dauphinois, der Vacherin de Chambéry (ein cremiger Käse, der mit einem Löffel gegessen wird), die Blauschimmelkäsesorten Bleu de Bresse und Bleu de Gex und der Ziegenkäse Chevretons du Beaujolais. Zum Schluss besuchte ich noch kurz die Kathedrale Saint-Jean.

Am Abend bin ich dann weitergefahren, um am nächsten Tag Dijon (F) zu besuchen. Dijon ist die Hauptstadt der historischen ostfranzösischen Region Burgund und berühmt für ihren Senf. Und, sie ist ein wichtiger Handelsplatz für Burgunderweine. Der ehemalige herzogliche Palast am halbkreisförmigen, von Kolonnaden gesäumten, Place de la Libération bildet bis heute den Mittelpunkt der Stadt. Im Viertel um den Herzogspalast stehen schöne Patrizierhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance. Natürlich besuchte ich auch hier die Kathedrale von Dijon und ein archäologisches Museum.

Nun ging es nach Nancy (F). Hier war ich schon einmal, was mir aber nicht bewusst war. Nancy besitzt eine sehenswerte Innenstadt mit dem ehemaligen Herzogspalast und der neugotischen Kirche Saint-Epvre. Die südlich gelegene Neustadt hat ihr Zentrum um die Place Stanislas, benannt nach dem ehemaligen polnischen König Stanislaus I.

Letzte Station in Frankreich war die, an der Mosel gelegene, Stadt Metz (F). Hier besuchte ich vor allem die Kathedrale Saint-Étienne (deutsch: Stephansdom). Sie gilt als eines der schönsten und größten gotischen Kirchengebäude in Frankreich. Mit mehr als 41 Metern Gewölbehöhe hat sie nach den Domkirchen von Amiens und Beauvais den dritthöchsten Innenraum, und die Fläche ihrer Glasmalereien ist mit etwa 6500 m² die größte in einer französischen Kathedrale. Außerdem besuchte ich noch das ehemalige Stadttor Porte des Allemands (Deutsches Tor oder Deutschherrentor), was nach einem benachbarten ehemaligen Hospital des Deutschen Ordens benannt wurde.

Auf dem Rückweg machte ich noch einmal einen kurzen Stopp bei meinem Freund Johny, und dann war die Reise auch schon wieder zu Ende.