„Extrempunkte“ 4 – zum nördlichsten Ort

Von Selfkant, dem westlichsten Ort Deutschlands, sollte es eigentlich gleich bis Münster gehen, aber ich hatte schon einige Tage lang Probleme mit der Batterie für die Kabine. So fuhr ich zunächst nach Holzwickede, wo ich das Isemobil gekauft hatte. Außerdem konnte ich bei der Gelegenheit gleich  noch meine Cousine Ulrike und ihren Mann Bill besuchen. Auf dem Weg dorthin machte ich noch einen kurzen Zwischenstopp in Ratingen, um das Wasserschloss Linnep zu besuchen.

Endlich in Münster angekommen, galt mein Besuch dem Historischen Rathaus am Prinzipalmarkt, wo u.a. die Verhandlungen zum Westfälischen Frieden stattfanden, der den Dreißigjährigen Krieg in Europa beendete. Andere Wahrzeichen der Stadt sind das im Stil des Barocks erbaute Fürstbischöfliche Residenzschloss und der St.-Paulus-Dom, auf dessen Platz regelmäßig ein großer Wochenmarkt stattfindet. Auffällig sind die vielen Fahrräder in der Stadt.

Auf der Fahrt nach Emden, der Geburtsstadt von Otto Waalkes, habe ich bei Geeste übernachtet, sodass ich gleich noch das „Emsland Moormuseum“ mitnahm. Nach Emden fuhr ich über Norden und Norddeich weiter nach Wilhelmshaven, deren Wahrzeichen die Kaiser-Wilhelm-Brücke aus genietetem Stahlfachwerk ist. Gleich daneben liegt das Deutsche Marinemuseum, das ich natürlich auch noch besuchte.

Nach Wilhelmshaven kam Cuxhaven mit dem Schloss Ritzebüttel an die Reihe. Dann musste ich mit der Fähre über die Elbe übersetzen, um auf kürzestem Wege nach St. Peter-Ording zu gelangen. Auf der Fahrt fielen mir immer wieder Autos mit selbst gemalten Schildern „WOA“ auf. Natürlich! – Es war die Zeit des Wacken Open Air Festivals, eines der größten Heavy-Metal-Festivals der Welt, was jährlich rund 85.000 Teilnehmer zählt.

Auf der Autobahn überquerte ich den Nord-Ostsee-Kanal und kam nach Sankt Peter-Ording. Wegen meines Batterieproblems suchte ich einen Campingplatz direkt am Strand und konnte so einen herrlichen Sonnenuntergang genießen. Von hier war es nur noch eine kurze Strecke bis Husum, wo ich das Schloss vor Husum – so genannt, weil es zu seiner Erbauungszeit vor der Stadtgrenze lag  – besuchte. Es war die gelegentliche Residenz des dänischen Königshauses.

Auf die Insel Sylt kommt man nur mit der Eisenbahnfähre oder über Dänemark mit der Autofähre ab der Insel Röm (DK). Ich entschied mich für die Autofähre und musste noch einmal direkt am Fährhafen übernachten. Und dann war er da! Der nördlichste Punkt der Rundreise – List auf Sylt. Ich hielt mich vornämlich in List und auf dem Ellenbogen, dem nördlichsten Teil der nordfriesischen Insel, auf. Hier befindet sich zugleich die nördlichste Landesstelle Deutschlands.

Von hier trat ich die Heimreise an.